Fão – Viano do Castello – Caminha – Nigrán: 91 km
Nach der großen Hitze von gestern war heute bis zum frühen Nachmittag Nebel angesagt. Die erste Zeit hatte ich immer Wasserperlen auf der Haut und an den Haaren, so feucht war es. Es war wieder sehr gut auf der Hauptstraße zu fahren. Nicht so viel Verkehr und meistens ein Seitenstreifen. Vor Viano do Castelo führte die Straße über eine Brücke über den Fluß Lima. Die Brücke nennt sich „Ponte Eiffel“ und ist wie der Name schon sagt, von Gustav Eiffel entworfen worden. Unten fährt die Eisenbahn und oben rollt der Straßenverkehr. Der Fußweg ist aber sehr, sehr schmal und wird mit 30 Zentimeter hohen Eisenpfosten von der Straße abgetrennt. Es war ein Balanceakt da nicht mit den Packtaschen hängen zu bleiben. Zum Schieben war er eigentlich nicht breit genug und ich bin ständig am Pedal hängen geblieben. Danach einfach immer weiter bis nach Caminha zur Fähre.
Ich hatte eigentlich eine normale Fähre erwartet. Diese wurde aber vor Jahren eingestellt und nun gibt es nur noch kleine Boote welche die Pilger auf die andere Seite über den Rio Miño übersetzen. Von wegen „Don´t pay the ferryman before…“ 6 Euro war es aber wert. Sonst hat man einen Umweg von ca. 20 Kilometern. Vor der Überfahrt zum letzten Mal Kaffee und Pastels de Nata.
Der erste und einzige Berg des Tages war gleich nach der Überfahrt. War aber nicht schlimm und den restlichen Teil der Strecke gab es einen starken Rückenwind. Ich bin fast immer auf dem Jakobsweg gefahren und es sind so kurz vor Santiago de Compostela viele Pilger unterwegs. Hier ist alles auf Pilger eingestellt: Herbergen, Pilgeressen und viele Schilder. Als Radfahrer hat man da schon ein wenig Mitleid, wenn du die müden Gestalten laufen siehst und man selbst auf der Straße ohne Anstrengung hinunter rollt .
Nach 90 Kilometern war das Ziel erreicht. Ich hätte noch weiter fahren können weil der Wind so gut war. Aber ich liege gut im Zeitplan. Kurz vor dem Campingplatz ist die Ortschaft Baiona. Auf einer Landzunge ist ein große Burganlage und in der Bucht sind einige Strände. Vorher gab es nur Felsen und keinen Sandstrand auf 30 Kilometern Länge.
Der Campingplatz ist wieder sehr schön mit Swimmingpool und Cafeteria. 9,20 Euro ein Schnäppchen für Touristen. Einheimische verdienen hier aber sehr wenig und der Kaffee für 1,50 Euro ist für sie teuer.
Streckenverlauf:






